GLÜCK AUF

               

Wirtschaftswunder:

 

In den Zeiten nach 1945 erlebt die Industrie in Europa einen nie da gewesenen Wiederaufschwung. Zerbombte Städte vor allem in Deutschland werden wieder aufgebaut, das sogenannte Wirtschaftswunder beginnt. Überall in Europa boomt der Bergbau, Hochöfen und Stahlwerke produzieren auf Volllast. Anfang der 1950iger erreicht die Schwerindustrie wieder das Vorkriegsniveau. Mit Hilfe des Marshallplanes werden zerstörte Fabriken wieder aufgebaut, und die durch den Krieg verschlissene Technik erneuert.

 

 

Krisenjahrzehnte:

 

Schon 1957 jedoch gerät der vermeintlich "sichere" Bergbau in eine Absatzkrise, welche 1958 voll durchgreift.

1959 wird die Zeche Friedrich Thyssen in Duisburg als eine der ersten größeren im Ruhrrevier geschlossen, viele weitere werden folgen. Es sind die Jahre der Streiks und der schwarzen Fahnen gegen den Abbau der Arbeitsplätze.  Es ist der Beginn des sogenannten Zechensterben.

Neben Steinkohle wurden in den meisten Ländern ebenfalls andere Minerale wie Tone, Erden, Braunkohle, Salze aber auch Eisenerze und Nichteisenmetalle oder Uran gefördert. Auch die meisten dieser Gruben sind mittlerweile Geschichte. 

Ab den 1960igern setzt ein langwieriger Sterbeprozess der Europäischen Textilindustrie ein. Ab den 1970igern wird dieser Industriezweig mehr und mehr in Fernöstliche Länder verlagert. Der Fall des Eisernen Vorhanges nach 1989 beschleunigt ebenfalls die Verlagerung nach Osteuropa.

1973 setzt auch in der Stahlindustrie der Niedergang ein, dem im Laufe von etwa 30 Jahren viele Eisen und Stahlwerke zum Opfer fallen.

Viele kleinere und größere Ziegelleien blicken Anfang der 60iger und 70iger ebenfalls nicht in eine rosige Zukunft. Nach den Jahren des Wirtschaftswunders in denen Ziegel vor allem für den Wiederaufbau benötigt werden ist der Ziegelboom vorbei und viele Betriebe vor allem in den großen Revieren wie  am Waal oder Nederijn in den Niederlanden aber auch an der Rupel in Belgien und an Rhein oder Lippe in Deutschland schließen in dieser Zeit ihre Tore. Viele dieser Unternehmen besitzen nicht das notwenige Kapital um z.B. in moderne Maschinen zu investieren.

 

Nach der Montanindustrie:

 

Nach der Montanindustrie folgt ein Wandel zur Dienstleistung.  Viele Areale werden zurückgebaut. Die ehemaligen Gebäude bekommen neue Aufgaben als Büros, Wohnungen werden genutzt als Werkstatt und Lagerräume oder als Museen. Anfänglich stehen viele dieser Objekte nicht unter Denkmalschutz.

Erst später wird der Wert dieser teilweise sehr alten Bauwerke erkannt, und diese werden unter Denkmalschutz gestellt und restauriert.

In den meisten Ländern ist denoch trotz Kriesen noch etwas Montanindustrie verblieben. Doch wer heute im Internationalen Markt weiterhin bestehen möchte, muss sich anpassen um weiterhin zu überleben.

 

Da historische Fotos der heute meist stillgelegten Anlagen eine tolle Gegenüberstellung zwischen gestern und heute sind, bin ich um Fotos welche aus Privatarchiven stammen, und die Anlagen noch komplett oder als Produzierender Betrieb zeigen sehr dankbar.